Ein Schulhund ist in Schneisingen eingezogen
Kurz vor den Sommerferien war es so weit und Malou, die Schulhündin, durfte das erste Mal Schulluft schnuppern. Die Kinder waren sehr gespannt, denn sie alle wurden auf das neue Teammitglied vorbereitet. Wo mag es Malou gestreichelt zu werden? Das war für die Schülerinnen und Schüler die wichtigste Frage. Trotzdem mussten sie auch lernen, dass Hunde nicht immer gestreichelt werden wollen. Sie haben auch gelernt, warum man nicht rennen oder schreien sollte, wenn sie in der Nähe ist.
Aber warum ein Schulhund? Tiere im Allgemeinen haben auf Kinder eine grosse Anziehungskraft und vereinfachen viele Seiten des Lernens. Hunde sind sehr intuitiv und spüren die Verfassung der einzelnen Schulkinder besonders gut und reagieren entsprechend. Deshalb sind Hunde ideal, um den Klassen Lektionen mit einem Tier zu ermöglichen. Wenn Hunde im Schulzimmer mithelfen, kann man viele positive Wirkungen auf das Klassenklima und auch auf einzelne Lernende feststellen. Nachweislich wird Stress abgebaut, da die ganze Klasse ruhiger wird. Somit können sich auch Schülerinnen und Schüler besser konzentrieren, welche sich durch Unruhe oder Lärm ablenken lassen. Studien haben gezeigt, dass die Ausschüttung des Glückshormons Oxytozin gefördert wird, so dass Ängste abgebaut werden und die Bindung begünstigt wird. Dies verbessert das soziale Miteinander sowie das Einfühlungsvermögen und führt zu einer positiven Selbstwahrnehmung. Die Kinder gehen lieber zur Schule und sind motivierter. Insbesondere hilft es ruhigen Lernenden, aus sich herauszukommen und unruhigen Lernenden, sich zu fokussieren. Im Unterricht konnten die Kinder schon vieles über die Körpersprache der Hunde lernen und wie man mit fremden Hunden umgeht.
Malou besucht seit dem Welpenalter die Hundeschule und ist seit April in der Ausbildung zum Schulhund. Dort lernt sie verschiedene Tricks für den Unterricht. Damit der Unterricht von Beginn weg aufgewertet werden kann, findet die Ausbildung in Teams statt. So lernt die Lehrperson zum Beispiel, wie das Zimmer eingerichtet sein sollte, damit sich der Hund zurückziehen kann oder wie man erkennt, wenn der Hund gestresst ist. Die Ausbildung wird mit einem schriftlichen und praktischen Test im Schulunterricht abgeschlossen. Malou steht nun kurz vor Ende dieser Ausbildung.
In der Schule konnte Malou schon vieles Miterleben und Erfahrungen sammeln. Z.B. die Wörter im Englisch werden in den Klassen viel besser mit ihrer Hilfe gelernt oder zufällig ein Kind auswählen macht auch mehr Spass. Sie war beim Waldtag dabei und konnte dort den langsameren Kindern helfen, mit den Schnelleren mitzuhalten. Im Lager haben die Schülerinnen und Schüler erfahren, wieviel Zeit ein Hund benötigt. Auch beim Fotoshooting des Schulfotografen war sie dabei!